Am Anfang eines neuen Jahres, nachdem das im Volkmund bekannte „Automuseum Diekirch“ im April 2004 seine Tore öffnete ist es an der Zeit einen kleinen Rückblick auf die Anfangszeit zu werfen als auch eine Vision für das Bevorstehende zu entwickeln. Gleich zu Beginn wollen wir es jedoch nicht verpassen allen Freunden und Gönnern des CNVH, von ganzem Herzen alles Gute zum neuen Jahr zu wünschen, besonders eine stabile Gesundheit, den gewünschten Erfolg im Beruf und viel Freude in der Freizeit.
Es gilt aber ein Dankeschön auszusprechen an alle die mit Rat und Tat dabei waren das Projekt des CNVH zu verwirklichen. An erster Stelle stehen dabei die Stadt Diekirch sowie die für Kultur und Tourismus zuständigen Ministerien. Natürlich dürfen wir dabei die vielen freiwilligen Helfer, den Leihgeber und das Personal nicht vergessen. Sie alle haben dazu beigetragen, dass das erste Jahr schon gleich zu einem Erfolg wurde.
Aller Anfang ist schwer
Dieser Satz gilt auch dem Conservatoire National de Véhicules Historiques in Diekirch. Aus einem anfänglichen Traum ist zu einem gewissen Augenblick Wirklichkeit geworden. Seitdem es in Luxemburg Vereine gibt welche sich mit der Inwertsetzung klassischer Automobile befassen, bestand der Wunsch nach einer geeigneten Stelle, einem Museum also, wo man auf permanente Weise, die Exponate des rollenden Industrieerbes zeigen könnte. Als also anfangs April 2004 das lang ersehnte Projekt dem Publikum vorgestellt wurde, waren die meisten mit dem Resultat sehr zufrieden. Wenn die Idee auch mehr als 20 Jahre brauchte um in die Realität umgesetzt zu werden, so hatten sich Mühe und Geduld jedoch gelohnt. Dieses Bewusstsein ist auch der schönste Dank an die Initiatoren des Projektes
Fertigstellung des Gebäudes
Als die Verantwortlichen des Trägervereins die Schlüssel der früheren Garage Jean Wagner erhielten, waren die Instandsetzungsarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen. Es lagen noch genau 7 Tage vor uns bis zum Tag der Eröffnung.
Wie von Zauberhand entstand aus einer restaurierten Garage ein Museum von großem historischem Wert, gefüllt mit Exponaten aus einer hundertjährigen Automobil-geschichte, mit Werkzeugen, Büchern, Dokumenten und anderen Sehens-würdigkeiten, welche ein solches Haus nun eben braucht um die spannende Geschichte der motorisierten Mobilität generell und in Luxemburg zu zeigen.
Auswahl der Fahrzeuge
Der Vorstand des CNVH hatte, aufgrund der von den Leihgebern angebotenen Exponaten, eine repräsentative Auswahl getroffen. Das Lycée du Nord Wiltz stellte didaktische Modelle aus der Automobilbranche zur Verfügung. Die Familie Meris-Wagner half dabei die notwendigen Dokumente und Werkzeuge zusammen-zubringen um die Geschichts-trächtigkeit des Ortes zu unterstreichen.

Es wäre unmöglich alle Helfer aufzuzählen, die in Rekordzeit das vollbracht haben, was alle Besucher und Fachleute heute bewundern.

Das erste Fahrzeug welches ins Museum rollte war auch das seltenste. Es handelte sich um den Rennwagen der Marke Minerva, aus dem Jahre 1930. Der Eigentümer dieses Wagens, ebenfalls Gründungsmitglied des CNVH, hatte schon viele Jahre im Voraus versprochen den Wagen, den es nur mehr in Exemplaren auf der Welt gibt, aus dem „Musée du Circuit“ in der Abtei Stavelot (B) nach Diekirch zu bringen, sobald das Museum fertig war.
Das erste Ausstellungsstück
Mit großer Begeisterung, unsererseits, und einem gewissen Trauern auf belgischer Seite, wurde der Wagen in Stavelot auf einen Tieflader des ACL verladen und nach Diekirch. Die Begeisterung war so groß, dass sogar die fleißigsten Helfer des Vereins vergessen hatten, dass in vier Tagen die Eröffnung sein sollte. So wurden nach und nach die gesamte Museumstechnik, samt den Exponaten aufgestellt, bis dann am Freitag den 3. April 2004, abends um 17 Uhr, das ganze Museum sich von der besten Seite zeigte.
Viele Gäste waren von der Stadt Diekirch und von unserem Verein eingeladen und fast alle waren gekommen. Unter ihnen selbstverständlich Madame Erna Hennicot und Herr Fernand Boden als Vertreter der Regierung, welche bis dahin die Gemeinde als Bauherr finanziell unterstützen.

Eine starke Vertretung von Mercedes-Benz Luxemburg und der früheren Eigentümerfamilie Meris-Wagner waren natürlich anwesend und wir hatten sogar die besondere Ehre Frau Jutta Benz, Urenkelin von Carl Benz unter uns zu begrüßen.

Erste Besuchererfolge
An den beiden darauf folgenden Tagen hatte die Stadtverwaltung empfohlen den Besuchern gratis Eingang zu erlauben. Von diesem Angebot haben viele Interessierten Gebrauch gemacht, insbesondere die Einwohner der Stadt Diekirch selbst. Wir gehen davon aus dass an beiden Tagen insgesamt 2000 Besucher zu verzeichnen waren.
Ermutigende Besucherzahlen
Nach diesem gelungenen Anfang ging es ins normale Tagesgeschäft über. In den Sommermonaten fanden sich neben Einheimischen auch viele Touristen ein. Daneben wurde unser Angebot im Bezug auf geführte Besichtigung sehr gerne angenommen. Etwa 5 % der Besucher profitierten von der Luxembourg-Card. Bis Jahresende konnte das Museum rund 5000 Besucher zählen, wobei zu bemerken bleibt, dass Kinder unter 10 Jahre vom Eintrittsgeld befreit sind.
Personalfragen
Bis jetzt wurde das permanente Personal von unserer Vereinigung zur Verfügung gestellt. Daneben haben die Vorstandsmitglieder, bei speziellen Arbeiten und geführten Besichtigungen, tatkräftig unterstützt.
Aufbau einer Inventardatei
Das CNVH ist nicht nur ein Museum, sondern seine Aufgabe besteht auch in der Sammlung und Inventarisierung von Teilen und Dokumenten welche mit der Geschichte historischer Fahrzeuge zusammenhängen. Eine spezielle Museumssoftware erlaubt diese Arbeit fachmännisch auszuführen, und die Daten allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. Sollten Sie eventuell noch solche Sammlungsstücke besitzen, wären wir Ihnen sehr dankbar wenn Sie uns diese angeben könnten. Die einfache Aufnahme in die besagte Datei erlaubt sogar, dass Sie die Dokumente (Originale) selbst behalten. Das CNVH wird im gegebenen Augenblick auf Sie zurückkommen, wenn eine Leihgabe von Interesse ist. Nutzen Sie bitte das beiliegende Formular um uns diese Sammlungs-gegenstände anzugeben.
Thematische Ausstellungen

Die erste thematische Ausstellung war vom Mercedes-Benz Museum in Stuttgart gestiftet. Diese Ausstellung kam unter der Schirmherrschaft von Mercedes-Benz Luxemburg S.A. zustande. Daran hat sich eine rein nationale Ausstellung zum 80. Gründungstag der Marke MG angeschlossen. Der hiesige MGCC, zusammen mit der Garage Besenius in Ettelbrück, haben den logistischen und finanziellen Teil der Ausstellung übernommen.

Programm für Schulen
In Zukunft beabsichtigt das CNVH ein eigenes pädagogisches Konzept zu ntwickeln um Schulklassen zu empfangen und ihnen die Entwicklung der Technik im Allgemeinen und der Fahrzeugtechnik im Besonderen zu erklären.
Aufnahme neuer Mitglieder
Die Eröffnung des Museums hatte einen recht positiven Einfluss auf die Mitgliederwerbung. Nachdem die ersten Besucher das Konservatorium besuchen gibt es immer wieder neue Interessenten, die auch bereit sind an den Aktivitäten teilzunehmen. Diese Einstellung ist eine schöne Anerkennung für Initiatoren des Projektes und bringt neue Ausstellungsmöglichkeiten.
Angebot von Ausstellungs-objekten
Damit das CNVH immer wieder neue Ausstellungen zeigen kann, ist es unser Anliegen die Zahl der Exponate mehrmals im Jahr zu wechseln. Nur so kann man die Kundschaft immer wieder anziehen. Zusätzlich ist ein technisches und kulturelles Angebot erforderlich um den Zielen des Hauses gerecht zu werden.
Sollten Sie an einer Weiterentwicklung des CNVH interessiert sein, bitte schicken Sie den beigelegten Fragebogen umgehend an folgende Adresse zurück.
Jean-Pierre Dichter,
Präsident
„Conservatoire National de Véhicules Historiques"