Newsletter Februar 2009

Editorial

Aus der Tradition heraus will unsere Vereinigung mit diesem Informationsblatt einen Rückblick auf das vergangene Jahr, und einen Ausblick auf die kommende Saison richten.

So wie die meisten Beherbergungsbetriebe (Hotels, Campingplätze und Ferienwohnungen) hat unser Haus ebenfalls einen Rückgang der Besucherzahlen zu vermelden. Natürlich steht dieser Trend in einem direkten Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschaftskrise und es ist verständlich dass viele Gäste an den Ausgaben sparen, welche nicht lebenswichtig sind. Dazu gehören die Ferienausgaben, oder die Anschaffung eines neuen Wagens, auch wenn der Alte noch seinen Dienst macht.

Eine der ersten « classes techniques » kam aus Bonneweg und war von unserem schulischen Angebot begeistert.

Kulturinstitute, so wie unsere Museen, beklagen sich wegen der fehlenden Einnahmen bei gleichbleibender Belastung. Allerdings trifft dieser Rückgang nicht nur die ausländischen Gäste. Im vergangenen Sommer, anlässlich des „Special Summer-Mix“ und die damit verbundenen „Portes Ouvertes“ in allen Museen der Stadt Diekirch, haben gezeigt dass unsere eigene Bevölkerung reges Interesse an den heimischen Museen und Ausstellungen hat, wie wäre es sonst zu erklären, dass wir an den beiden Tagen zusammen rund 1300 Besucher zählen konnten. Unter diesen Besuchern waren hauptsächlich Luxemburger, und viele davon hatten das CNVH bis dahin noch nicht betreten. Aus dieser Feststellung heraus ergibt sich die Notwendigkeit einer stärkeren Werbung im Inland. Um bei diesen Zeiten zu bestehen, müssen die Arbeit unseres Personals und die ehrenamtliche Tätigkeit unserer Vorstandsmitglieder und anderer Freunde des CNVH noch besser koordiniert werden. 
Die Mitglieder der Vereinigung stellen nicht nur eine wertvolle finanzielle Stütze dar, sie erlauben auch, dass unser Museum mehrmals im Jahr mit neuen Exponaten werben kann. Wir brauchen immer wieder Hände welche mit anpacken um die Attraktivität des CNVH zu erhalten.

Restaurationsarbeiten

Das CNVH ist mittlerweile zum Eigentümer historischer Fahrzeuge geworden. Es geschah dies durch Schenkungen an unseren Verein, für welche wir uns sehr herzlich bedanken. 
Bei den Exponaten handelt es sich um ein Motorrad von der Marke „Eigenbau“ mit „Honda“-Motor, einen Wagen von „Steyr-Puch-Daimler“ und einen Lastwagen vom Typ „Fargo“.

Unser « Fargo » vorher, und jetzt

Obschon das Museum auf dem Prinzip gründet, dass wir hauptsächlich mit Exponaten der Sammler und Oldtimervereine die Ausstellung füllen, ist es begrüßenswert wenn der eine oder andere Sammler sein Fahrzeug einfach verschenkt, natürlich zu schriftlich festgelegten Bedingungen welche unter den Parteien ausgearbeitet werden.
Im Zusammenhang mit diesen Restaurierungsarbeiten werden fachmännische Kräfte gesucht, welche sich freiwillig daran beteiligen wollen. Auf diese Art und Weise kann das Museum in einem gewissen Sinne das Zusammenarbeiten der Oldtimerliebhaber fördern. 
Da die Restaurationsarbeiten vorwiegend durch unsere Mitglieder und Freunde Norbert Antony, Paul Krippler und Jos Weisgerber, in Zusammenarbeit mit dem bestgekannten Karosseriebauer Comes ausgeführt wurden, wollen wir dem Projekt „Fargo“ den Vorrang geben.

Der Steyr-Puch-Daimler, wartet auf seine Instandsetzung.

Natürlich können wir nicht zu viele Arbeiten miteinander angehen, einmal durch die begrenzte Disponibilität der Fachkräfte und zum zweiten Mal wegen des benötigten Budgets. 
In diesem Jahr wird der Vorstand ebenfalls Schritte unternehmen um auch in den Besitz des „Mathis“ zu kommen, der bis jetzt dem nationalen Museum für Geschichte und Kunst (MNHA) gehört.

Wenn klassische Fahrzeuge zum kulturellen industriellen Erbe gehören, wäre es auch nicht falsch die Instandsetzung dieser Fahrzeuge staatlicherseits unterstützen zu lassen. Was die Inbetriebnahme des ersten Autos in Luxemburg (Benz-Velo von Paul Würth) angeht hat das CNVH seine Bereitschaft angemeldet diese Arbeit zu koordinieren. Es wäre wünschenswert dieses Auto wieder zum Laufen zu bringen.

Paul Würth mit Tochter und Nichte bei einer Rundfahrt auf dem « Benz-Velo »

Ausstellungen

Im vergangenen Jahr konnte das Museum zwei interessante Ausstellungen vorzeigen.
Die Ausstellung „Spielmobil“ wurde uns vermittelt durch das Nationale Tourismusamt (ONT) und befasste sich ausschließlich mit der Mobilität der Kinder. Die Ausstellung interessierte besonders Familien mit Kindern und Schulklassen. Es handelte sich hierbei um eine private Sammlung welche man, aus Platzmangel, im Kulturjahr 2007 als grenzüberschreitende Aktion nicht organisieren konnte.

Benz-Patentwagen

„Was lange währt wird endlich gut“. So oder ähnlich kann man die Geschichte dieses Ausstellungsstückes betiteln. Ganz zu Anfang, ja sogar vor der Eröffnung des CNVH, haben wir gefragt ob das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart uns eine Kopie des berühmten Patentwagens als Leihgabe geben könnte. Das einzige Original dieses Fahrzeuges steht im Deutschen Museum in München. 
Da wir beim Mercedes-Benz Museum als Partnermuseum angesehen werden, hatten wir geglaubt dass dies kein Ding der Unmöglichkeit wäre. Nach mehreren persönlichen Gesprächen in Stuttgart, und Nachfragen in Luxemburg, konnte unser Wunsch, nach mehr als vier Jahren, nicht in Erfüllung gehen. Nachdem der Vorstand schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, wurden wir durch Vermittlung mit einem Sammler in Verbindung gebracht, der ein solches Fahrzeug besaß und der bereit war dieses für eine längere Zeit dem CNVH zur Verfügung zu stellen.
Um dieses Fahrzeug herum wollten wir eine thematische Ausstellung aufbauen mit dem Titel „Ancètres et Vétérans“.

Benz-Patentwagen

Diese Ausstellung, zusammen mit der Kunstausstellung „Portaits et Paysages d‘Autos“ von Jean-Paul Hoffmann, kann man noch bis Ende März 2009 besichtigen.

Partnerschaften und Zusammenarbeit

Auf Initiative der Staatssekretärin für Kultur, Octavie Modert, trafen sich die Museen Luxemburgs mit dem Ziel die Zusammenarbeit zu verbessern, und dies besonders bei den regionalen und fachspezifischen Institutionen. Es wurde zu diesem Zweck eine Plattform gebildet welche in regelmäßigen Arbeitssitzungen zusammenkommt. 
Das CNVH ist seit Beginn aktiv an dieser Zusammenarbeit beteiligt. In der Region „Nordstadt und Kanton Vianden“ kamen die Träger mehrere Male zusammen mit dem Ziel eine Zusammenarbeit in dieser Region aufzubauen. 
National gesehen besteht der Wunsch alle Museen, ob national, staatlich, regional oder kommunal, unter einem Label zu verbinden. Dabei sollen natürlich Kriterien aufgestellt werden, welche für alle gelten, die sich das Label „Museum“ geben wollen.
In diesem Zusammenhang hat das CNVH sich sowohl bei der „Journée Internationale des Musées“ als auch beim „Special Summer-Mix“ in Diekirch beteiligt.

Diese Partnerschaft der Museen hat auch zu einer stärkeren Zusammenarbeit mit dem „Office National du Tourisme „ (ONT) geführt.
In den neuen Broschüren des ONT für 2009 (z.B. Fleuron de Culture) wird den Museen eine größere Aufmerksamkeit gewidmet. Das gleiche gilt auch für das „Agendlux“ und die Beteiligung an der „Luxembourg-Card“

Spezifische Angebote (Classes techniques)

Im Rahmen des Kulturjahres 2007 hatte das CNVH ein spezifisches Angebot an Schulklassen aufgestellt.
So wie andere Museen mit einem angegliederten „Service éducatif“ wollen wir dieses Angebot weiter ausbauen und bewerben. Es geht hierbei um ein Heranführung der Schüler, vom 3. bis zum 6. Schuljahr, an die Technik.
Die Themen eines solchen Schulangebotes stehen im Zusammenhang mit dem Programm der einzelnen Klassen und werden im Voraus mit den Lehrern abgestimmt. Im Prinzip können die Schüler einen ganzen Tag im CNVH verbringen. Auf Wunsch werden wir auch andere Museumsbesuche in der Stadt Diekirch koordinieren.
Die Schüler sind begeistert von diesem Angebot, denn sie können selbst mit anpacken.

Auf Wunsch können wir diese Themen auch für Klassen der Lyzeen oder für Jungendgruppen anpassen. So hat eine Klasse des Technischen Lyzeums in Ettelbrück ein Oldtimertreffen auf der „Kluuster“, zusammen mit dem CNVH organisiert

Ausblick - Es gibt noch viel zu tun, packen wir’s an.

Unter diesem Motto steht das „Conservatoire National de Véhicules Historiques“ seit Beginn, vor mehr als 10 Jahren.
Unser Konservatorium ist seit 5 Jahren in Betrieb und ist schon mehrere Male an seine Grenzen gestoßen. Eigentümer und Betreiber müssen sich darüber einigen wie weit die Entwicklung mit den zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Mittel getrieben werden kann. 
Wir hoffen jedenfalls auf eine optimale Zusammenarbeit und die Begeisterung der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter, denn nur so kann der Erfolg fortgeschrieben werden.